Politische Verhandlungen

Am 23. März 2022 fand die Podiumsdiskussion zum Thema "Verhandlungen in der Politik: Tägliches Brot, aber wie gut?" statt. Eine Teilnahme war sowohl vor Ort als auch digital (per Zoom) möglich.

Am Mittwoch, den 23. März 2022, lud die Deutsche Gesellschaft für Verhandlungsforschung zur Podiumsdiskussion ein und stellte sich vor dem Hintergrund der Koalitionsverhandlungen 2021 die Frage, ob deutsche Politiker heute überhaupt noch verhandeln können? Die Podiumsdiskussion war ursprünglich für den 09. Dezember geplant, musste jedoch aufgrund der verschärften Corona-Bedingungen ins Frühjahr 2022 verschoben werden.

Besonderer Gast war an diesem Abend Prof. Dr. Johannes Beermann (Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank), welcher ergänzend zur wissenschaftlichen Perspektive Einblicke aus dem politischen Verhandlungsalltag beisteuerte. Gemeinsam wurden Fragen diskutiert wie „Warum sind die Teams in politischen Verhandlungen oftmals größer als dies aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll ist?“, „Wer hat aus Ihrer Sicht, seine Ziele in den Koalitionsverhandlungen am stärksten durchgesetzt?“, oder „Welchen Verhandlungstypen gibt es in politischen Verhandlungen besonders oft?“.

Laut Prof. Dr. Johannes Beermann sind politische Verhandlungen vor allem deshalb als komplex einzustufen, da sie ein erhöhtes Medieninteresse erfahren. Die Stimmungslage in der Bevölkerung kann dabei einen direkten Einfluss auf die Machtpositionen einzelner Parteien in den Verhandlungen haben. Neben Ergebniszielen in den Bereichen Klima, Mobilität oder Finanzen und Steuern sind daher auch Prozessziele wie Vertrauen und Beziehungsaufbau relevante Verhandlungsziele.

Die Veranstaltung wurde in hybrider Form angeboten: 20 Personen konnten Vortrag und Diskussion im Hörsaal der Universität Potsdam verfolgten, alle weiteren Teilnehmer wurden per Zoom zugeschaltet. So tauschten sich an diesem Abend rund 70 Teilnehmende über die Verhandlungsperformance der Parteien SPD, Grüne und FDP bei den Koalitionsverhandlungen aus.

Vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse und der Wichtigkeit des Themas, wurde zum Abschluss außerdem noch kurz auf die Verhandlungssituation im Ukraine-Russland-Konflikt geblickt.