Am 17. Juni 2025 durften wir Frau Professorin Michaela Braun als Rednerin der DGVF begrüßen. In ihrem Vortrag beleuchtete sie ein Thema, das in der Verhandlungsliteratur zwar häufig erwähnt, aber selten so eindringlich in den Mittelpunkt gestellt wird: Emotionen – und ihre unterschätzte Sprengkraft.
Gerade bei existenziellen Fragen wie Trennungs- und Scheidungsverhandlungen werden Verhandlungsführer immer wieder mit tief verletzten Gefühlen konfrontiert, die sich kaum rational „wegmoderieren“ lassen. Frau Professorin Braun zeigte, dass es nicht darum geht, Emotionen zu unterdrücken, sondern sie als Teil der Verhandlung anzuerkennen und professionell zu handhaben.
Anhand zahlreicher Beispiele aus ihrer langjährigen Praxis als Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin machte sie greifbar, wie sich emotionale Muster frühzeitig erkennen lassen — und wie man als Anwalt oder Mediator zugleich die eigene Haltung im Blick behält. Besonders spannend: die Einblicke, wie selbst routinierte Verhandler in emotional aufgeladenen Gesprächen in die Falle der Parteilichkeit tappen können – ein Aspekt, der selten so offen thematisiert wird.
Die vorgestellten Ansätze – von der bewussten sprachlichen Deeskalation bis zu konkreten Techniken für eine innere Distanz – boten dem Publikum Gelegenheit zur Reflexion: Wie gut gelingt es mir, emotionale Prozesse zu erkennen und zu lenken? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch den Abend.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Professorin Braun für ihre klare Haltung, ihren reichen Erfahrungsschatz und die wertvollen Denkanstöße. Ebenso danken wir allen Teilnehmenden für ihre lebhafte Beteiligung in der Diskussion!
Die Folien zum Vortrag stehen nun zum Download bereit.




